CUREO gegen chronische Schmerzen: Wie das Torbay Hospital Virtual Reality anstelle von Medikamenten einsetzt

Chronische Schmerzen betreffen Millionen von Menschen und führen häufig dazu, dass Betroffene über viele Jahre hinweg auf Medikamente angewiesen sind. Das Torbay Hospital in Devon, Großbritannien, verfolgt jetzt einen innovativen Ansatz, der die Schmerztherapie neu denkt. Mit Virtual Reality Therapie (VR-Therapie) unter Einsatz des Systems CUREO erleben Patientinnen und Patienten in Devon eine deutlich verbesserte Beweglichkeit und können den Einsatz von Medikamenten reduzieren, ganz ohne invasive Behandlungen.

Ein neuer Weg zu mehr Bewegung ohne chronische Schmerzen

Im Torbay Hospital tauchen Patientinnen und Patienten in die interaktiven VR-Umgebungen von CUREO ein. Sie absolvieren die gamifizierte Therapie und bewegen sich dabei intuitiv, ohne ständig an ihre Schmerzen denken zu müssen. Die Therapie erfolgt im Rahmen eines strukturierten Acht-Wochen-Programms und hat bereits über 50 Menschen mit chronischen Schmerzzuständen geholfen. Laut den behandelnden Teams fördert das Programm eine sichere, motivierende und angenehme Bewegung.

BBC News screenshot of a patient using CUREO VR therapy for chronic pain at Torbay Hospital.
BBC Beitrag vom 16. Juli 2025: VR-Therapie im Torbay Hospital [Bild anklicken oder hier klicken um das vollständige Video zu sehen]

Dieses richtungsweisende Projekt wurde sowohl in einem BBC News South West Artikel von John Ayres vom 16. Juli 2025 als auch in einer Pressemitteilung des Torbay Hospitals vom 11. Juli 2025 ausführlich vorgestellt. Beide Berichte zeigen die beeindruckenden Ergebnisse und persönlichen Erfahrungen von Patientinnen und Patienten mit der VR-Therapie.

Erfolgsgeschichten: Mehr Beweglichkeit, weniger Medikamente

Im BBC-Bericht wird unter anderem die Geschichte von David Malpas erzählt. Er leidet an einer fortschreitenden Muskelerkrankung und konnte sich über Jahre hinweg kaum bewegen. Nach acht Wochen VR-Therapie gewann er Bewegungsfreiheit zurück und konnte seinen Oberkörper wieder drehen. Seine Frau Claire gibt an, skeptisch gewesen zu sein, doch nach den acht Wochen wurde sie vom Therapieerfolg ihres Mannes überrascht. Ein weiteres beeindruckendes Beispiel ist Stuart Spray, der über 23 Jahre hinweg unter chronischen Schmerzen litt und mit der maximal möglichen Dosis Codein behandelt wurde. Nach der Teilnahme an der VR-Therapie konnte er die Medikamente komplett absetzen. Stuart: „Wenn ich das VR-Headset aufsetze, tauche ich einfach ab. Seit drei Monaten brauche ich kein Codein mehr.“

Screenshot from BBC Spotlight showing patient David Malpas speaking about his progress after VR therapy at Torbay Hospital.
David Malpas berichtet im BBC-Interview über seine Fortschritte mit der VR-Therapie im Torbay Hospital.

Therapeutische Einordnung: Wie VR das Nervensystem beruhigt

Laut Phillipa Newton-Cross, leitende Physiotherapeutin am Torbay Hospital, hält chronischer Schmerz das Nervensystem oft in einem Zustand permanenter Alarmbereitschaft. Bewegung wird dadurch schwer und kräftezehrend. Die VR-Therapie hilft, durch fließende, entspannte Bewegungsabläufe diesen Teufelskreis zu durchbrechen und das Nervensystem zu beruhigen. Im Artikel des Torbay Hospitals erklärt Newton-Cross weiter: „Wir haben Einzeltherapien mit VR durchgeführt und dabei beeindruckende Ergebnisse und gesundheitliche Verbesserungen festgestellt – darunter Alternativen zur medikamentösen Schmerzbehandlung sowie neue, innovative Möglichkeiten, wie moderne Technologie Menschen mit chronischen Schmerzen, langfristigen Erkrankungen, Angstzuständen und depressiven Verstimmungen helfen kann.“

Screenshot from BBC Spotlight showing Phillipa Newton-Cross discussing the use of VR therapy for chronic pain management at Torbay Hospital.
Physiotherapeutin Phillipa Newton-Cross erklärt im Beitrag von BBC Spotlight die Vorteile der VR-Therapie, welche das Torbay Hospital für sich zu nutzen weiß.

Unterstützung durch die Gemeinschaft und Ausrichtung auf die Zukunft des NHS

Das Projekt wurde durch die Unterstützung der Torbay Hospital League of Friends ermöglicht, die VR-Headsets und Software-Lizenzen für das Programm finanziert hat. Chris Balch, Vorsitzender des Trusts, betonte, dass das Projekt nicht nur den Einsatz von Medikamenten senkt, sondern auch zentrale Ziele des aktuellen NHS-Strategieplans unterstützt: mehr digitale Lösungen, Therapieangebote zu Hause und der Fokus auf Prävention. Im Juli 2025 fand eine große Summer Showcase Veranstaltung am Torbay Hospital statt, bei der verschiedene VR-Programme vorgestellt wurden, darunter CUREO. Diese Angebote werden zunehmend auch in die häusliche Umgebung der Patientinnen und Patienten integriert, um Therapie noch flexibler und alltagsnäher zu gestalten.

Therapieerfolge auch außerhalb der Klinik

Ein besonderes Merkmal des Programms ist der Fokus auf wohnortnahe Therapie. Dank der portablen VR-Technologie können viele Menschen ihre Therapie auch zuhause fortsetzen. Für die Betroffenen bedeutet das mehr Selbstbestimmung, eine bessere Lebensqualität und weniger Abhängigkeit von stationären Aufenthalten. Chris Balch erklärte dazu: „Diese Art digitaler Versorgung unterstützt die künftige Ausrichtung des NHS. Wir sind stolz auf unser Team, das mit so viel Energie und Leidenschaft neue Wege in der Schmerztherapie geht.“

Zukunftsweisendes Modell für moderne Schmerztherapie

Die Kombination aus medizinischem Fachwissen, moderner VR-Technologie und starker Unterstützung durch die Gemeinschaft macht das Torbay Hospital zu einem Vorreiter bei der Behandlung chronischer Schmerzen im Vereinigten Königreich. Durch spielerische Bewegung, Entspannung und immersive Therapie gewinnen Menschen ihre Lebensqualität zurück, ohne ausschließlich auf Medikamente angewiesen zu sein. Für weiterführende Informationen und Patientenstimmen können Sie den vollständigen BBC News Artikel von John Ayres sowie den offiziellen Bericht des Torbay Hospitals lesen.